Ein blick hinter den Vorhang
Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sieht, ist auch das Theater eine Firma. Diese kann man in drei Fraktionen unterteilen: die Kreativen, die Verwaltung und das Abendpersonal.
Die Kreativen sind oftmals nur sichtbar in Gestalt der auf der Bühne stehenden Darsteller. Doch es sind weitaus mehr. Schauen wir mal im Folgenden auf die Arbeit, die getan werden muss, bis eine Premiere steht. Ganz am Anfang muss das Theater ein Stück kaufen. Dann sucht man einen Regisseur, der bereit ist, die Vorlage zu inszenieren. Der Regisseur setzt sich dann mit dem Dramaturgen, den Bühnenbildnern und den Kostümdesignern zusammen. Wenn die Kostüme und das Bühnenbild stehen, wird das Team zusammengestellt. Die Darsteller werden entweder aus dem bestehenden Ensemble ausgewählt, oder es werden neue gecastet. Ein Haus hat jedoch nur ein festes Ensemble, wenn es groß genug ist. Kleine Theater können sich das nicht leisten.
Nun da das Team zusammengestellt ist, beginnt die eigentliche Arbeit. Die Schauspieler proben zusammen mit dem Regisseur und dem Dramaturgen. Der Regisseur ist für das gesamt Paket verantwortlich, er organisiert (zusammen mit dem Regieassistenten) die ganze Probe. Der Dramaturg ist für die kleinen Einzelheiten zuständig, z.B. wenn der Schauspieler vorne links steht, muss er in Tränen ausbrechen. Erst ganz zum Schluss sind alle zusammen auf der Bühne. Hier hat der Bühnenmeister das Sagen. Was er sagt, ist Gesetz. Dann folgt eine Hauptprobe, danach die Generalprobe und schließlich die Premiere (https://www.theater-osnabrueck.de/unser-haus/hinter-den-kulissen.html).
Doch bis es soweit ist, müssen die Bühnenarbeiter die Kulissen anfertigen, die Schneider die Kostüme nähen, die Maske Perücken anfertigen etc. Viele Menschen sind dabei, das Stück auf die Beine zu stellen. Aber wer leitet das alles? Der Intendant! Der ist so etwas wie der Geschäftsführer des Theaters. Bei kleinen privaten Theatern ist der Intendant und Eigentümer oft ein und dieselbe Person. Er setzt sich mit sämtlichen Problemen des Theaters auseinander: Die Karten sind zu teuer, welches Stück wird gespielt etc.
Zur Verwaltung kommen natürlich noch viele andere Mitarbeiter, die Presseabteilung, das Abonnentenbüro (für Kunden, die oft ins Theater gehen), das Personalbüro (kümmert sich, unter anderem um die Bezahlung der Künstler) und noch mehr. Ohne Verwaltung wäre Kunst nicht möglich, da sonst sämtliche Organisation fehlen würde. Entweder, wäre Publikum da aber zu wenig Darsteller oder perfekte Darsteller aber kein Publikum. Die Verwaltung findet den Zwischenweg, zwischen dem Theater und der Außenwelt.
Nun kommen wir zu dem, was man als Zuschauer immer sieht: das Abendpersonal. Dieses besteht vornehmlich aus jungen Menschen, da diese Arbeit gerade für Studenten sehr attraktiv ist. Tickets abreißen, Garderobe, Sekt- und Brezelverkauf, all das sind die kleinen aber wichtigen Aufgaben, für die das Abendpersonal zuständig ist. Ein gutes Abendpersonal erkennt man an einem freundlichen, zuvorkommendem Lächeln.
Eine Sache alleine ist langweilig aber erst zusammen wird es ein Theater.