Theater in Verbindung mit Musik
Das Theater und die Musik entwickelten sich im Laufe der Geschichte lange parallel und hatten oft Berührungspunkte. Schon bei den alten Griechen war es normal, dass bei jedem Theaterstück ein Chor dabei war. Dieser sollte die Handlung auch musikalisch untermalen. Doch eine richtige Zusammenkunft gab es erst in der Renaissance, dort wurde die Oper erfunden. Die Oper war der erste Hybrid zwischen Theater und Musik. Natürlich feierte sie schon damals große Erfolge und brachte die ersten Superstars hervor. Auch da galt jedoch zu Anfang das Gesetz: keine Frauen auf der Bühne. Also mussten Männer die Rollen der Frauen singen. Diese war aber natürlich stimmlich zu hoch für eine normale Männerstimme. Also ließ man Jungs im frühen Alter kastrieren um zu verhindern, dass im Stimmbruch ihre Stimme tiefer und männlicher wird. Viele Familien hofften so, ihren Söhnen eine finanziell sichere Zukunft bieten zu können.
Als diese grausame Zeit dann vorbei war, durften auch Frauen Rollen besetzen. Das Format des sogenannten „Countretenores“, hat sich allerdings bis heute gehalten. Heute sind diese Rollen wesentlich seltener, und natürlich muss man sich dafür nicht mehr kastrieren lassen. Man muss nur über den (männlichen) Stimmbruch hinaus, die hohe Singstimme schulen, so dass sie nicht verloren geht.
Die Oper war lange das einzige Medium der Zeit, bis in New York etwa ab den 1920/30er Jahren, eine neue Verbindung zwischen Musik und Theater entstant: das Musical. Parallel zu New York entdeckte man es auch in London. Es unterscheidet sich nicht grundlegend von der Oper. Das Musical ist quasi die moderne Oper für die allgemeine Bevölkerung. Es basiert nicht nur auf Theater und Gesang/Musik, sondern auch noch auf Tanz und Sprache. Die Stücke sind nicht durchkomponiert, sondern bestehen aus einzelnen Songs, in denen oft auch getanzt wird. Das bietet einen höheren Faktor an Entertainment und ist außerdem für ungeübte Hörer weniger anstrengend, da es mehr der alltäglichen Musikgewohnheit ähnelt. Es ist ein Theaterstück, das zwischendurch von einem Lied mit Tanzeinlage bereichert wird. Genau wie bei der Oper, wird auch hier die Vorstellung live von einem Orchester begleitet. Dieses ist, anders als bei der Oper, oft nicht sichtbar, was es für die Sänger nicht gerade einfach macht. Das Orchester sitzt entweder vor oder unter der Bühne oder in einem komplett anderen Raum und wird nur durch Kopfhörer übertragen. Die Musicalstimme singt, anders als der Opernsänger, mit einem Mikrophon, da die Stimme hier auf einer anderen Technik basiert. Das ist in diesem Fall auch gar nicht schlimm, da das Musical auf andere Schwerpunkte wert legt.